Illetrismus
In der Schweiz haben rund 800‘000 Menschen Mühe mit Lesen und Schreiben, obwohl fast die Hälfte regulär hier die Schule besucht hat. Menschen, die an Illettrismus leiden haben Mühe Gesundheitsinformationen zu lesen und zu verstehen. Dies hat Auswirkungen auf die Gesundheitskompetenz der Betroffenen und wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Person und auf deren Umfeld aus.
Aus diesem Grund lancierten die Allianz Gesundheitskompetenz und der Schweizerische Dachverband Lesen und Schreiben eine Sensibilisierungskampagne.
Die Kampagne hat zwei Ziele. Das erste ist die Sensibilisierung von Fachpersonen für das Thema Gesundheitskompetenz und Illettrismus. Im Arbeitsalltag kann auf einige Punkte geachtet werden, die im Umgang mit Menschen, die von Illettrismus betroffen sind, wichtig sind:
Schaffen einer freundlichen Atmosphäre
Genügend Zeit aufwenden für das Gespräch
Ermutigen, Fragen zu stellen
Einfache Wortwahl und wichtige Informationen wiederholen
Nicht zögern, die Patienten zu fragen, ob sie die Informationen verstanden haben und sie bitten, diese zu wiederholen
Erklärungen mit Zeichnungen, Schemas, Modellen oder mit Piktogrammen veranschaulichen
Auf der anderen Seite ist es wichtig, Menschen, die von Illettrismus betroffen sind und ihr Umfeld zu erreichen. Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben müssen nicht als unveränderliches Schicksal hingenommen werden. Organisationen wie Lesen und Schreiben bieten Kurse an, die allen Erwachsenen die Möglichkeit geben, ihre Kompetenzen zu verbessern und sie unter anderem dabei unterstützen, Gesundheitsinformationen besser zu verstehen.
